Betreute Wohngemeinschaft

Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung
In den betreuten WG´s leben drei bis sieben Menschen mit Behinderung zusammen. Jede Bewohnerin und jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer, das mit eigenen Möbeln eingerichtet wird. Wohnzimmer, Küche und Sanitäreinrichtungen werden mit den anderen Mitbewohnern genutzt.

Das Wohnen in der betreuten WG ist ein ambulantes, sozialpädagogisches Angebot und wird im Rahmen der Eingliederungshilfe angeboten. Bei der Bewältigung von alltäglichen Aufgaben werden die Bewohnerinnen und Bewohner, je nach individuellem Bedarf, von pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt. Ziel ist die Entwicklung, Aufrechterhaltung und Wiederherstellung von sozialen, alltags- und lebenspraktischen Fähigkeiten. Sollte ein Pflegebedarf bestehen, wird ein Pflege- oder Assistenzdienst hinzugezogen.

Je nach Umfang der Hilfeleistungen werden die WGs in drei Leistungstypen unterteilt:
-Leistungstyp I: Die Bewohner*innen sind relativ selbständig, haben eine eigene Tagesstruktur und benötigen nur stundenweise Unterstützung an fünf Tagen in der Woche.
-Leistungstyp II: Die Bewohner*innen benötigen tägliche, intensivere Förderung und Hilfe, auch am Wochenende.
-Leistungstyp III: Die Bewohner*innen benötigen dauerhafte, tägliche Betreuung und Unterstützung rund um die Uhr.
Die Wohnungen können sich in einem normalen Wohnhaus befinden. Die meisten WG-Wohnungen werden von Wohnheimanbietern zur Verfügung gestellt und betreut.

Ein besonderes Angebot für Menschen mit erworbener Hirnschädigung gibt es in Berlin von der Fürst Donnersmarck Stiftung: Wohnen mit Intensivbetreuung.

Wohnen mit Intensivbetreuung (WmI)
Zielgruppe des WmI sind Menschen, die rund um die Uhr Betreuung benötigen. Die Voraussetzung zur Aufnahme ist das Vorhandensein eines Pflegegrades. Die Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin vermietet hierzu insgesamt 34 barrierefreie Einzelappartements an zwei Berliner Standorten. Das Besondere an diesem Konzept ist, dass zwei unterschiedliche Dienstleistungen erbracht werden: zum einen eine intensive pflegerische Versorgung (SGB XI, SGB V) und zum anderen die intensive pädagogische Betreuung (im Rahmen der Eingliederungshilfe SGB IX. Die Pflege (auch nachts) wird von einem ambulanten Pflegedienst durchgeführt. Die Unterstützung zur Teilhabe wird von den pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erbracht. Tagsüber sichern diese zudem situationsabhängige pflegerische Assistenz. Dies erfolgt dann im Rahmen der Eingliederungshilfe.

Trainingswohnen
Das sogenannte Trainingswohnen ist für Menschen mit Behinderung konzipiert, um sie im geschützten Rahmen einer WG und mit Unterstützung von pädagogischen Mitarbeiter*in auf ein möglichst selbstbestimmtes vorzubereiten. Es werden, innerhalb von 2 bis max. 3 Jahren, Fertigkeiten zur selbständigen Alltagsbewältigung erlernt und geübt.

Wie finde ich Angebote?
Die Beratungsstelle Lotse Berlin hilft bei der Suche nach einem geeigneten Platz.

Eine Liste aller Berliner Einrichtungen (Achtung, nicht nur MeH!) finden Sie hier unter Einrichtungen für Menschen mit geistiger, körperlicher und /oder mehrfacher Behinderung.
Man kann sich jedoch auch direkt an die jeweiligen Anbieter, in Ihrem Bezirk an den Teilhabefachdienst des Sozialamtes, die Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen oder den Sozialpsychiatrischen Dienst wenden.
Die Adressen finden Sie im Internet oder auf www.berlin.de unter dem jeweiligen Bezirksamt beim Gesundheitsamt bzw. Sozialamt oder unter dem Bürgertelefon 115. Weitere Adressen der zuständigen Kostenträger finden Sie in der Datenbank Ansprechstellen für Rehabilitation und Teilhabe.

Wer bietet Betreute Wohngemeinschaften für MeH in Berlin an?
EJF
Fürst Donnersmarck-Stiftung
RC reweca gGmbH (außerhalb von Berlin)